Pauschale Verurteilung unserer Landwirte ist unerträglich
Die Freien Demokraten im Landkreis Aurich trafen sich am 22.03.21 gemeinsam mit dem Landwirtschaftspolitischen Sprecher der FDP Bundestagsfraktion für MdB Dr. Gero Hocker mit Vertretern des Land schafft Verbindung (LsV) Ostfriesland e.V., um über die aktuelle Lage der Landwirtschaft zu diskutieren. Unter strengen Hygienevorschriften und mit reichlich Abstand fand die Diskussion in einer Reithallte mit nur 9 beteiligten Personen aus Norden, Krummhörn, Leer, Großefehn, Aurich und Achim statt.
Angesicht der vielen Verordnungen, die der Landwirtschaft auch jüngst immer wieder aufgebürdet werden, bangen viele Bauern um ihre Existenz. Insbesondere die immer wieder in den Medien gern gebrachte Meinung einiger, dass die Landwirtschaft an allen Umweltproblemen vorrangig schuld sei, trifft die Landwirte bis ins Mark. „Wenn bis zu 90 % von befragten Bürgerinnen und Bürgern erklären, selbstverständlich bereit zu sein, mehr Geld für mehr Tierwohl auszugeben und dann doch heimlich die 90ct Würstchen auf ihren 500,- EUR-Grillen garen, dann zeigt dies das aktuelle Dilemma recht eindrücklich“, kommentiert FDP Bundestagskandidatin Sarah Buss. „Unsere Landwirte produzieren Lebensmittel zu höchsten Standards und haben große Mühe, sich im Wettbewerb mit den europäischen Nachbarn durchzusetzen, bei denen die europäischen Regulierungen meist anders ausgelegt und umgesetzt werden“, erklärt MdB Dr. Gero Hocker.
Landwirt Jens Soeken aus Timmel: „Wieso treffen wir immer Politiker, die fleißig zu unseren Anliegen Nicken und dann doch anders abstimmen?“ Dazu stellt die Runde fest, dass Politik natürlich von Wählerstimmen getrieben ist. Einige Medien suggerieren, dass eine Mehrheit davon überzeugt sei, dass Landwirte Arbeiter ausnutzen, Tiere unwürdig behandeln und die Umwelt vergiften. Gleichzeitig stehen viele Berliner am Straßenrand und applaudieren den Landwirten, die nunmehr seit über 50 Tagen in der Hauptstadt gegen die aktuelle Landwirtschaftspolitik demonstrieren. Die Freien Demokraten stehen an der Seite der Landwirtschaft und verlangen Unternehmer, die an Nachhaltigkeit, Ertrag und Wettbewerbsfähigkeit interessiert sind. „Die dt. Bahn ist noch immer einer der größte Nutzer von Glyphosat“, erklärt Dr. Gero Hocker als Beispiel einer merkwürdigen öffentlichen Wahrnehmung in den aktuellen Diskussionen. Die sog. „BauernMilliarde“ sei symptomatisch für die häufige Herangehensweise deutscher Politik, erläutert Dr. Hocker weiter. „Wenn es Probleme gibt, dann werden die gerne mit Geld beantwortet, anstatt langfristige Lösungen zu suchen,“ stellt er fest. „Wir wollen kein Schweigegeld, wir wollen faire Bedingungen und eine echte Perspektive für unsere Betriebe“, fasst Landwirt Theo Schneider aus Großefehn die Ansicht der Anwesenden zusammen.
Auch die immer weiter ausufernde Bürokratie behindert die Landwirte in ihren Bemühungen, sich zu verändern. Bei vielen neuen Vorgaben werden bspw. bauliche Veränderungen an Ställen notwendig, deren Genehmigungen dann aber oftmals ausbleiben. Die Freien Demokraten fordern daher eine umfassende Überprüfung von bürokratischen Vorgaben, um diesem Wildwuchs an Regelungen irgendwann wieder Herr werden zu können.
Abschließend stellte die Runde um Dr. Hocker fest, dass Politik sich nicht nur von außen ändern lässt, sondern die Expertise aller Bürgerinnen und Bürger in die Parlamente eingebracht werden muss, damit Politik sich wieder auf Fakten und weniger auf Stimmungen gründet. Damit einher geht ein dringender Aufruf auch an die Landwirte selbst, politisch in den Parlamenten tätig zu werden, damit sich auf allen Ebenen etwas ändern kann. „Wir brauchen ein echtes Abbild unserer Gesellschaft in unseren Parlamenten und ich persönlich freue mich über Jeden, der sich aktiv in einer demokratischen Partei engagiert“, sagt Dr. Gero Hocker. Berufsverbände haben es in den vergangenen Jahren teilweise verpasst, Politik zu beraten und sich darauf beschränkt, Beschlüsse der Regierungen an ihre Mitglieder weiterzugeben, anstatt deren Belangen in der Politik Gehör zu verschaffen. Das muss sich ändern und es müssen mehr Menschen politisch aktiv werden, um gemeinsam unser Land zu verbessern, wünschen sich die Auricher Liberalen.
Erfüllungsgehilfin einer Ideologie, die vom NABU vorangetrieben wird und wissenschaftlicher Grundlagen allzu oft leider entbehrt,“ stellt Dr. Gero Hocker fest. Die Freien Demokraten kämpfen für einen faireren Umgang mit unseren Landwirten.